Die Glasur auf dem Kuchen macht buchstäblich die Kirsche auf der Torte. Oder anders gesagt: Sie macht den Kuchen erst perfekt. Nicht nur optisch ansprechend, sondern durchaus den Geschmack ergänzend gibt es einige Glasur-Klassiker, die man sich von den Kuchenbuffets nicht mehr wegdenken kann. Und gleichzeitig kommen immer wieder Trends auf, welche die Kuchenwelt auf den Kopf stehen lassen. Wir erklären in diesem Artikel die Grundrezepte für klassische Glasuren und zeigen außerdem die neuesten Torten-Trends auf.

Die klassischen Kuchenglasuren

Ganache, Puderzuckerglasur, Rum-Glasur – alles schon mal gehört, aber nicht direkt das Rezept dafür im Kopf? Keine Sorge! Wir klären die Unterschiede, geben euch die Grundrezepte und zeigen, welche Kuchen sich für diese Glasuren am besten eignen.

Ganache

Eine Ganache ist eine einfache Glasur aus Kuvertüre und Sahne. Sie hat im Gegensatz zu purer Kuvertüre den Vorteil, dass sie etwas flüssiger ist und sich dadurch leichter über den Kuchen verteilen lässt. Das Grundrezept besteht aus 750 g Sahne und 750 g zartbitter Kuvertüre. Wer mag, kann außerdem noch ca. 50 g Kakaopulver dazugeben.

Für die Ganache wird zuerst die Sahne in einen Topf gegeben und aufgekocht. Anschließend wird sie in drei Intervallen vorsichtig unter die gehackte Kuvertüre gehoben. Hierbei sollte nicht zu stark gerührt werden, da sonst Luftblasen entstehen. Anschließend wird die Glasur durch ein Sieb passiert, um damit den Kuchen oder die Torte zu verzieren. Durch den hohen Sahneanteil wird die Glasur nach dem Trocknen matt glänzend und bleibt auf dem Kuchen stets leicht cremig. Eine Ganache passt wunderbar auf Schokokuchen, aber auch als Verzierung für Torten oder für Pralinen.

 

Glasur aus Puderzucker

Diese Glasur eignet sich am besten dafür, wenn einem spontan die Backwut überkommt. Denn die Zutaten für die Puderzuckerglasur hat man immer zu Hause. Hierfür braucht man etwa 150 g Puderzucker auf 2-2,5 Esslöffel Wasser. Auch andere Flüssigkeiten wie Kirschwasser oder Saft sind hierbei möglich. Die zwei Zutaten werden einfach miteinander vermischt, bis eine dickflüssige Glasur entstanden ist. Die leicht milchige Glasur passt perfekt zu Klassikern der trockenen Kindergarten-Kuchen wie Fantakuchen oder Regenbogenkuchen.

 

Schnelle Backrezepte mit unseren Lieblingsglasuren

Rum-Glasur

Für die klassische Glasur mit Rum braucht man, wie es der Name schon sagt: Alkohol. Ca. 3 Esslöffel Rum, 3 Esslöffel Wasser und 150 g Puderzucker sorgen miteinander vermischt für eine glatte, zähflüssige Glasur, die besonders gut auf trockene Kuchen mit Alkohol wie Eierlikör– oder Rotweinkuchen passt.

 

Zitronen-Glasur

Eine Glasur aus 2 Esslöffeln Zitronensaft, 2 Teelöffeln abgeriebener Zitronenschale und 150 g Puderzucker passt perfekt zu Zitronenmuffins- oder Kuchen. Im Sommer passt die leicht säuerlich erfrischende Glasur aber auch auf viele weitere Kuchen mit saisonalen Beeren. Probiert dafür gerne diese leckeren Beeren-Taler ohne Hefe, oder unsere Smarties-Muffins.

Schoko-Glasur

Eine Schoko-Glasur kann man auf verschiedene Wege anrichten. Entweder man schmelzt einen Block Kuvertüre und verziert seine Gebäckstücke damit, oder man verdünnt diese mit etwas Sahne wie bei einer Ganache. Auch eine Tafel Schokolade kann sich leicht einschmelzen lassen und pur, oder mit etwas Butter vermischt über einen Kuchen gegeben werden. Wer einen noch intensiveren Geschmack und eine schokoladigere Farbe möchte, kann immer noch etwas Kakaopulver mit in den Schmelztopf geben. Diese Glasur passt zu allem, was besonders schokoladig ist oder noch werden will.

 

Wir klären die neuesten Kuchen-Trends

Neben den klassischen Glasuren gibt es noch viele weitere Arten, Kuchen und Torten kreativ zu verzieren. Jedes Jahr kommen dabei neue Kuchen-Trends auf, die auf vielen Feierlichkeiten oder auf Fotos im Internet serviert werden. Besonders auf Instagram gibt es eine große Community an Hobbybäckern- und Bäckerinnen, die sich immer wieder neue Ideen für hübsche Glasuren ausdenken und Trends weiterentwickeln. Wir haben die 4 aktuell beliebtesten Highlights Drip Cake, Mirror Glaze, Fondant-Torten und Naked Cake unter die Lupe genommen und klären, was ihre Optik ausmacht. 

 

Kuchentrend Drip Cake: Die tropfende Kuchenglasur

Auf den ersten Blick sieht der Trend des Drip Cake aus, als wäre beim Verzieren die Glasur über den Tortenrand gelaufen. Doch diese Optik ist nicht nur explizit so gewollt, sondern auch gar nicht so leicht nachzumachen. Die Kunst dieser Verzierung besteht nämlich darin, dass die „Nasen“, also die einzelnen Tropfen, nicht bis zum Boden reichen, sondern auf halber Strecke eintrocknen. Auch dass diese unterschiedlich lang sind, ist gar nicht so leicht. Die verwendete Glasur muss dafür die perfekte Konsistenz haben. Oft werden Kuvertüre, Ganache, Nuss-Nougat, oder auch „Royal Icing“, eine Eiweißspritzglasur dafür verwendet.

Vorsicht, es tropft! Die Kunst beim Drip Cake besteht darin, dass die „Nasen“ nicht bis zum Boden reichen, sondern auf halber Strecke eintrocknen.

Spiegelglatte Torten: Mirror Glaze

Das wichtigste für den Mirror Glaze ist eine ebenmäßige, helle Oberfläche. Deswegen werden die meisten Kuchen und Torten mit der glänzenden Verzierung zuerst mit einer Ganache, Buttercreme oder einem Frosting überzogen. Erst dann kann die meist bunte, oft mehrfarbige Glasur überzogen werden. Diese besteht aus Gelatine, Zucker, Wasser, Kondensmilch, Schokolade und natürlich Lebensmittelfarbe. Da die Glasur die ganze Kuchenoberfläche umschließen soll, bietet es sich an, diesen erhöht auf die Arbeitsfläche zu stellen. Dann wird die flüssige Glasur gleichmäßig über das Gebäck geschüttet. Dadurch sind hübsche Motive und bunte Farbvariationen möglich.

Die Spiegelglatte Oberfläche des Kuchens besteht aus Gelatine, Kondensmilch, Schokolade und Lebensmittelfarbe.

Verzieren mit Fondant 

Mit Fondant verzierte Torten gehören zur Königdisziplin der Konditorei. Oft werden hierfür auch Figuren und größere Motive hergestellt. Ob sich der ganze Aufwand neben der herausragenden Optik auch für den Geschmack lohnt, ist jedoch fraglich. Denn Fondant besteht zum größten Teil aus Zucker und hat daher als Masse selbst wenig Geschmack. Wer allerdings Spaß am Modellieren hat und viel Geduld mitbringt, kann damit wahre Kunstwerke zaubern. 

Fondant ist eine extrem dünn ausgerollte Zuckermassen, die wie ein Tuch um die Torte gelegt wird.

Halbnackte Kuchen: Der Trend des Naked Cake 

Den sogenannten Naked Cake findet man vielerorts auf Boho- oder Scheunen-Hochzeiten, in Hofcafés und auf den Kuchenbuffets von Landhausstil-Fans. Denn die nur halb eingestrichene Torte sieht besonders rustikal und natürlich aus. Hier spart sich die Konditorin, bzw. der Konditor einen letzten Arbeitsschritt und einen weiteren Becher Sahne: Während meist die obere Seite und natürlich die Schichten der Torte mit Sahne eingestrichen werden, fehlt die süße Verzierung an den Seiten, oder diese werden besonders dünn eingestrichen. Dadurch werden die einzelnen Schichten der Torte sichtbar. Der Naked Cake hat außerdem noch einen weiteren großen Vorteil: Durch den sparsamen Umgang mit der Sahne ist die Kalorienbombe gleich etwas kleiner und man kann sich ohne schlechtes Gewissen noch ein zweites Stück gönnen.

Hier ging nicht auf halber Strecke die Sahne aus: Beim „Naked Cake“ wird der Kuchen bewusst seitlich nicht eingestrichen. 

Aber bitte mit Sahne!

Wer jetzt nicht mehr genug von hübsch verzierten Torten bekommen kann, sollte sich unbedingt diesen Artikel über unsere liebsten Sahnetorten ansehen. Leckermäuler sind Herzlich Willkommen!