Im Oktober hab ich, Vera, mich auf den Weg in meine Heimatstadt Kulmbach gemacht und die Kulinarik unter die Lupe genommen. Neben dem spannenden Wild-Hof in Lehenthal habe ich auch mehr über das -relativ- neue Restaurant Müllers [ku:] erfahren. Gelegen im “Kleinen Rathaus”,  früher auch “Frieda”, welches unweit meines alten Gymnasiums definitiv Schulzeit-Erinnerungen weckt, hat sich dieses bereits einen Namen gemacht. Und ich will wissen, wieso!

Kulmbach – ein Städtchen mit mehr als “nur” Bier

Wenn man anderen von seiner Heimatstadt Kulmbach erzählt, fällt schnell das Stichwort Bier. Denn die Kulmbacher Bierwoche hat sich weit über alle Grenzen einen Namen gemacht. Jährlich Ende Juli kommen hier Einheimische, Weggezogene und Tourist*innen zusammen. Doch auch neben dem weltweit bekannten Bier gibt es in der schönen Stadt kulinarisch einiges zu entdecken. Der Bratwurst-Stand am Marktplatz bietet Bratwürste im Kulmbacher Anis-Stollen, Biergärten laden im Sommer zum Verweilen ein und auch die griechische, italienische und indische Küche sind vertreten. Und seit 2 Jahren ist Kulmbach nun auch um ein in allen Sinnen geschmackvolles Lokal reicher: das Müllers [ku:].

Müllers [ku:] – kreative Kombinationen und Gemütlichkeit

Im Müllers [ku:] durfte ich die Gastfreundschaft von Inhaber Jonas direkt kennenlernen. Bei einem Kaffee am Vormittag hat er mir mehr über seine Stationen als Koch, die Ausbildung und die Entstehung des eigenen Restaurants verraten. Und während wir sprechen, erlebe ich direkt die Vision von Müllers [ku:]: Gäste sollen reinkommen, den Alltag hinter sich lassen, gute Gespräche führen und einen netten Abend verleben. Hier geht es um mehr als “nur” Nahrungsaufnahme. Eine schicke, dunkle Einrichtung und massive Tische verschaffen Gemütlichkeit, während wechselnde Saisonkarten, hochwertige regionale Gerichte und freundlicher Service stets einen Grund zum Wiederkommen liefern. Das Konzept zahlt sich aus – schon nach kurzer Zeit kann eine Stammkundschaft aufgebaut, und durch einen durchdachten Liefer- und Abholdienst zu Coronazeiten sogar noch erweitert werden.

“Wie erfindet man eigentlich ein Gericht?”

Was ihr vielleicht schon wisst: mit der Zeit lernt man. Ausprobieren geht über studieren und ab und an muss man etwas Neues wagen. Doch wie läuft das Ganze in einem richtigen Restaurant? Bleibt man bei den Bestsellern und woher bekommt man nach vielen Jahren als Koch noch richtig neue Inspiration? Jonas kann aus seiner Erfahrung schöpfen: von der Ausbildung in Hamburg, über Stationen in Amerika bis hin zu seinen Tätigkeiten in München – jede Küche bringt neue Ideen.

Auch der Fokus auf Regionalität und Saisonalität liefert Input: so kommt im Herbst eingelegter Kürbis auf den Burger, Hiffenmark statt Kirsche in die Soße und als Beilage wird ein feines Maronenpüree kreiert. Da die Saisonkarte 4 – 5 mal im Jahr wechselt bieten die heimischen Zutaten immer Stoff für neue Kreationen. Dabei wird zudem stark auf Regionalität geachtet. So geht während unseres Gesprächs die Tür auf und der stadtnahe Bäcker bringt Ware, das Fleisch stammt von befreundeten Metzgern. Neben Nachhaltigkeit und der Unterstützung der heimischen Wirtschaft spiegelt sich der regionale Fokus auch ganz klar in der Qualität wieder.

Ein schönes Beispiel für kreative, heimische Kombinationen: der Kerwa-Burger überzeugt garantiert jeden Küchla-Fan!

Das Wild kommt vom nahegelegenen Lehenthaler Wildgehege, wo die Tiere mit viel Auslauf leben und direkt in Lehenthal zerlegt werden. Hier erfahrt ihr mehr über das besondere Gatter der Familie Wachter.

Und so schön ist der Damwild-Rücken, wenn er fertig ist. Mit Pilzen, Maronenpüree und einer leckeren Soße.

Veras Fazit: Kulmbach ist immer eine gute Idee

Der Ausflug nach Kulmbach hat sich definitiv gelohnt. Ich kann euch nur empfehlen, das süße Städtchen zu besuchen, sobald sich die momentane turbulente Lage wieder beruhigt. Schnappt euch eure Liebsten, erklimmt den Burgberg, esst ein Eis am Marktplatz (sofern Sommer ist) und verlebt einen schönen Abend im Müllers [ku:].

An dieser Stelle vielen Dank für das spannende Gespräch, welches sich kaum in einem Artikel zusammenfassen lässt. Doch am besten macht sich jeder selbst ein Bild, denn: probieren geht über studieren! Und falls auch ihr einen Geheimtipp in eurer Heimatstadt habt, dann lasst es mich wissen und schreibt mir gerne eine Mail an vera@fraenkische-rezepte.de – oder auf einem unserer Social Media Kanälen!

Achja: und hier geht es zu dem spannenden Artikel über das Wildgehege Lehenthal.

Bilder: Vera Schaller