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Was macht unsere typischen Gerichte eigentlich so beliebt? Sicherlich sind es die leckeren regionalen Produkte, die vor Ort geerntet oder erzeugt werden. Beim Geschmack spielen jedoch noch andere Komponenten eine wichtige Rolle: Gewürze und Kräuter. Denn was wären unsere Lieblingsgerichte ohne die vielfältigen Geschmacksbringer? Kaum vorzustellen: Gewürzbrot ohne Kümmel, Sauerkraut ohne Wacholderbeeren oder fränkische Bratwürste ohne Majoran. Regionale Gewürze und Kräuter sind die geheimen Stars in allem, was wir kochen und backen. Aber auch Nüsse prägen die regionale Kulinarik – oder habt ihr schonmal versucht, Elisenlebkuchen ohne Nüsse zu machen? Eben!

Kräuter, Gewürze und Nüsse aus Franken und der Oberpfalz: Reichtum an Vielfalt und Wissen

Die Welt der Kräuter und Gewürze ist vielfältig, frei nach dem Spruch „Für jeden Zweck ist ein Kraut gewachsen“. Denn Kräuter und Gewürze lassen sich nicht nur hervorragend für die Zubereitung und Verfeinerung von regionalen Gerichten verwenden, sondern wirken sich oft auch positiv auf unsere Gesundheit aus.

Heimische Wildkräuter sind zum Beispiel dank ihrer enthaltenen Vitalstoffe eine tolle Nahrungsergänzung und echte Schönheitsmittel. So enthalten Brennnessel und Acker-Schachtelhalm etwa die für Haut, Haare und Nägel essentielle Kieselerde. Bärlauch wiederum ist ein wichtiger Vitamin C-Lieferant – und schmeckt auch noch hervorragend. Auch Gewürze wirken nicht nur auf die Geschmacksnerven – Kümmel ist krampflösend, verdauungsfördernd und appetitanregend, Majoran soll Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden lindern. Schaut doch einfach mal nach, was euer Lieblingsgewürz so alles kann!

Und Nüsse? Diese gesunden Kraftpakete kann man gar nicht genug loben: Sie enthalten Mineralstoffe und verschiedene Vitamine sowie Kalium, Natrium, Magnesium und Phosphor. Sie beeinflussen unser Herz-Kreislauf-System positiv und senken das Risiko für Herzinfarkte.

Heimat-Tipp: Kräutergärten oder -wanderungen besuchen

Wer mehr über die Kräfte der regionalen Kräuter erfahren möchte oder sich für das eigene Kräuterbeet inspirieren lassen will, findet in der Metropolregion Nürnberg zahlreiche kleine Kräutergärten von Gartenbauvereinen oder Klosteranlagen, die offen für Besucher sind. Alternativ bieten viele Kräuterpädagogen und -pädagoginnen auch Wanderungen oder Workshops an.

© Manufaktur Gelbe Bürg eG

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Diese besonderen Produkte gibt es in der Heimat zu entdecken

Bärlauch – in allen Variationen

Ein echter Klassiker in unserer Region ist der Bärlauch. In der Bärlauch-Zeit strömen zahlreiche Menschen in die Natur, um sich ein paar Bündel des Schatzes zu sichern. Zu finden ist er leicht: Sein knoblauchartiger-würziger Geruch verrät ihn. Als Gewürz ist Bärlauch als der „sanftere Knoblauch“ sehr vielfältig und wird vor allem für Pesto, Dips, Aufstriche, Salate oder Saucen verwendet. Bei lokalen Anbietern findet man zudem außergewöhnliche Produktvariationen wie beispielsweise Bärlauchöl, Bärlauchsenf oder Bärlauchsalz. In der Naturheilkunde wird die auch als Hexenzwiebel oder Waldknoblauch bezeichnete Pflanze vor allem bei Verdauungsstörungen genutzt.

Löwenzahn – kein lästiges Unkraut

Der Löwenzahn, den viele von uns als lästiges Unkraut betrachten, steckt voller wertvoller Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Vitamine A, C und E. Das günstige Superfood lässt sich als Salat mit einem milden Dressing genießen oder einfach nur aufs Butterbrot legen, man kann Löwenzahn aber auch als grünen Smoothie zum sich nehmen oder zusammen mit Bärlauch zu einem leckeren Pesto verarbeiten.

Safran – kommt auch aus Franken

© Original Regional der Metropolregion Nürnberg

Seit Jahrtausenden gilt Safran als Superlative der Gewürze und wird als kostbarer Luxusartikel gehandelt. Safran kommt dabei gewöhnlich aus Ländern wie dem Iran oder Afghanistan. Doch auch in Unterdallersbach bei Feuchtwangen werden die kostbaren Blüten der Krokusart angebaut und geerntet. Die Anbaufläche dort ist einzigartig in Bayern. Geerntet werden über 12.000 Blüten am Tag. Ein Highlight: Safran, die Perle der Gewürze direkt vom fränkischen Erzeuger. Natürlich findet ihr dieses tolle Produkt auch auf der Kulinarischen Landkarte.

Kümmel – gehört einfach dazu

Kümmel setzt man wegen seiner verdauungsfördernden Wirkung gerne schwer verdaulichen Speisen zu – und davon haben wir in Franken und der Oberpfalz jede Menge. Ob Schweinebraten, Sauerkraut, Kohlgerichte oder Gulasch – nirgendwo darf der Kümmel fehlen. Selbst im Brot genießt man ihn in Süddeutschland gerne! Und das beste: Man kann ihn sogar im eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen, denn Kümmel fühlt sich in unserem Klima durchaus wohl.

Walnüsse – schmecken nicht nur im Kuchen

© Manufaktur Gelbe Bürg eG

Walnussbäume mögen steinige, nährstoffarme Böden, deshalb werden sie in unserer Region vor allem an den Karsthängen des fränkischen Jura kultiviert. Walnüsse werden wegen ihres Aromas gerne für Kuchen und Plätzchen verwendet. Jedoch sind die Nüsse noch anderweitig einsetzbar. Man findet bei lokalen Anbietern (s. Kulinarische Landkarte) süße und deftige Aufstriche, Öle, Muse, Mehl und sogar Nudeln aus Walnüssen. Somit sind den Einsatzmöglichkeiten der fränkischen Walnuss keine Grenzen gesetzt.

Hanfsamen – kleine “Nüsse” mit großer Wirkung

Hanfsamen sind ein echtes Superfood – sie enthalten hochwertige Proteine, Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E, B-Vitamine und Aminosäuren. Strenggenommen sind die nur 3 mm großen Hanfsamen eigentlich kleine Nüsse. Besonders gut verknuspern lassen sie sich als Knabberhanf, der hier in der Region hergestellt wird. Übrigens: Die Hanfsamen, die zur Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden, haben keine berauschende Wirkung. Aus Speisehanf wird nämlich das berauschende Tetrahydrocannabinol (THC) herausgezüchtet.

Fränkische Haselnüsse – für den süßen Zahn

Neben Walnüssen findet man in der Metropolregion Nürnberg auch immer häufiger Haselnüsse. Im fränkischen Gonnersdorf bei Cadolzburg etwa verkauft ein Betrieb eine Nuss-Nougat-Creme, die zu mehr als der Hälfte (über 55 Prozent) aus selbst angebauten Haselnüssen besteht. Diese regionale Alternative kommt im Gegensatz zum klassischen „Nutella“ ganz ohne Emulgatoren und Palmöl aus. Ein weiterer fränkischer All-Time-Favorit, den es ohne die geschmackvollen Nüsse nicht geben könnte, ist der traditionelle Elisenlebkuchen. Neben Mandeln sind Haselnüsse nämlich Hauptbestandteil des leckeren Adventsgebäcks.

Schon gewusst?

  • Walnussbäume brauchen sehr viel Platz: In Bayern bauen ca. 58 Betriebe auf rund 12 Hektar Walnüsse an. Da ein Walnussbaum mit einer Höhe von bis zu 25 Metern und 8 Meter Kronendurchmesser vor allem viel Platz braucht, finden auf einem Hektar gerade einmal 100 Bäume Platz. Im Schnitt hat deshalb jeder bayerische Betrieb etwa 20 Walnussbäume.
  • Bärlauch und Maiglöckchen haben mehr gemeinsam, als uns lieb ist: Denn leider sehen sich beide Pflanzen sehr ähnlich. Doch während Bärlauch einfach nur lecker ist, sind Maiglöckchen giftig. Hier ein paar Tipps zum Auseinanderhalten: 1. Schnupperprobe am Blatt: Riecht es nach Knoblauch, ist es Bärlauch. 2. Die Unterseite der Bärlauchblätter ist eher matt, Maiglöckchenblätter glänzen. 3. Bärlauchblätter wachsen in einzelnen Stängeln aus dem Boden, beim Maiglöckchen wachsen immer zwei Blätter an einem Stängel. 4. Bärlauchblüten sind sternenförmig, Maiglöckchen sind glockenförmig.
  • Safranfäden wurden als Opiumersatz verwendet: Das im Safran enthaltende Safranal hat angeblich eine psychoaktive Wirkung. So war Safran Anfang des 19. Jahrhunderts auch in der „Orientalischen Fröhlichkeitspille“ enthalten, die als Rauschmittel und Aphrodisiakum galt.
  • Gewürze und Kräuter gehören auch sprachlich einfach zusammen: Im Wort Gewürz und Würzen steckt die Wurzel drin. Und Wurz bedeutet im Althochdeutschen gleichzeitig Wurzel und Kraut, weswegen wir bis heute Kräuter und Gewürze, also alles, was unser Essen erst so recht schmackhaft macht, in einem Atemzug nennen.
  • Schon vor über 10.000 Jahren haben die alten Ägypter und Chinesen Hanf angebaut. Damals wurde er zur Herstellung von Kleidung, Seilen, Papier und Hanföl verwendet.

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© Mirjam Kocher

© Original Regional aus der Metropolregion Nürnberg