Franken ist reich an tollen Gaststuben, Bierkellern und Rezept-Erfindern. Nach und nach wollen wir diese vorstellen und erfahren, warum sie sich Tag für Tag mit der Fränkischen Küche auseinandersetzen. Außerdem erfragen wir Geheimtipps und Visionen, zeigen euch außerdem, wo man an ganz besondere Leckereien in Franken gelangt.

Den Anfang machen Andreas und Stephan von

Was verbirgt sich hinter SuppKultur? Und was ist die Mission?

SuppKultur sind Stephan Goldbach und ich, Andreas Thamm. Wir haben gleich zwei Missionen: Zum einen möchten wir der ewigen Bratwurst in Nürnberg etwas entgegensetzen, eine Mahlzeit, die sich nicht fettig, sondern frisch und gesund anfühlt und trotzdem satt macht. Deshalb verkaufen wir an unserem kleinen Wagen Suppen und Eintöpfe mit viel frischen Zutaten von unserem Bauern im Knoblauchsland. Gleichzeitig versuchen wir uns an Kulturveranstaltungen, die anders sind, kurz: schlau, aber trotzdem unterhaltsam. Stephan ist Jazzmusiker, ich Autor, gemeinsam überlegen wir uns Konzepte für Abende, laden spannende Gäste aus unseren „Sparten“ ein und bereiten jedes Event sorgfältig vor. Am Ende kommt wie im Topf und im Magen alles zusammen: Musik, Literatur und Suppe, die teilweise sogar direkt auf der Bühne entsteht und dann ans Publikum verteilt wird.

Was schätzt ihr an der Esskultur Frankens? Was versteht ihr unter „typisch fränkisch“?

Ich glaube, wir sind beide gerade erst noch dabei, herauszufinden, was die Esskultur Frankens eigentlich ist. Auch wenn wir natürlich schon mit Muttis Braten und Schäuferla usw. aufgewachsen sind. Aber erst durch das eigene Kochen kommt man ja in die Verlegenheit, sich Gedanken darüber zu machen, was man mit so einer Pastinake eigentlich anstellen kann, oder wie viel Majoran und welchen Essig unser Linseneintopf benötigt. Typisch fränkisch heißt für mich deshalb zuerst einmal bodenständig und regional, weil so vieles vor der Haustür wächst. Und so vieles davon, was da wächst, kann man wunderbar mit ganz unfränkischem Zeug wie Curry oder Kokos in etwas Neues verwandeln.

Wieso gehören Suppen und Kultur zusammen?

Sicher trifft das nicht auf unsere sehr einfachen Gerichte zu, aber ich finde es schon ganz richtig und wichtig zu sagen, dass Kochen eine Kunst ist, die man genauso wie Musik oder Skulpturen, Filme, etc. sinnlich erfährt – vielleicht sogar viel intensiver. Uns gibt das im Rahmen unserer Veranstaltungen die Möglichkeit, noch einen Sinn mehr anzusprechen. Nicht nur die Augen und Ohren und vielleicht das Gehirn. Ein Beispiel, bei dem das sehr schön funktioniert hat: Unser Gastautor Lennart Loß las in der Tante Betty in Nürnberg eine Kurzgeschichte, die auf einem Kreuzfahrtschiff spielt. Natürlich konnten wir nichts Aufwändiges zaubern, wie die Köche auf dem Schiff, aber es ist uns doch gelungen, dass die Süßkartoffeln genau in dem Moment vorkamen, als unsere Gäste unsere Süßkartoffel-Ingwer-Zitronengras-Suppe löffelten, den Text also nicht nur hörten, sondern auch schmeckten. In anderen Fällen wie beim Kontakt-Festival in Bamberg mit Kathrin Bach wird das gemeinsame Kochen zu einem Teil der Performance und weil man dann gemeinsam etwas herstellt, ändert sich auch die Atmosphäre auf der Bühne und ist gleich viel gemütlicher und weniger steif. Sorry, für die lange Antwort, aber über dieses Thema könnte ich stundenlang sprechen, weil sich da auch für uns immer neue Türen auftun.

Unsere neuesten Suppenrezepte:

Bärlauch-Petersilien-SuppeVon Fränkische RezepteDen Frühling auf den Teller zaubern? Mit unserer herzhaften Bärlauchsuppe mit Petersilienwurzel gelingt das im Handumdrehen. Dieses einfache Rezept ist genau das Richtige, um die frischen Aromen des Frühlings zu genießen. Ob als Start in ein festliches Menü oder als leichte Mahlzeit – diese Suppe ist ein echter Genuss, unkompliziert und mit Liebe gekocht.
Deftige FaschingssuppeVon Fränkische RezepteFasching ist schon eine verrückte Zeit! Dazu passt unsere deftige, würzige und leicht pikante Faschingssuppe: Zartes Rindsgulasch, pikante Chorizo und buntes Gemüse sind eine geniale Mischung, um dich mit einer leckeren Suppe durch die närrische Zeit zu bringen. Dieses Rezept wärmt dich von innen und bringt dich in die richtige Stimmung!
KnoblauchcremesuppeVon Fränkische RezepteOb als Vorspeise in einem köstlichen Menü oder als Hauptgang - eine deftige Cremesuppe geht einfach immer! Diese leckere Knoblauchsuppe mit angeröstetem Toastbrot stammt von Christa Kölbl und ist nicht nur einfach zubereitet, sondern überzeugt vor allem durch ihren würzig-cremigen Geschmack. Also an den Kochtopf, fertig, los!

Worauf legt ihr bei euren Kreationen besonderen Wert?

Wir arbeiten wie erwähnt mit einem landwirtschaftlichen Kleinbetrieb am Rande Nürnberg zusammen, bei dem wir unser Gemüse bestellen. Nach Möglichkeit sind unsere Zutaten also von vor der Haustür und saisonal. Immer haut das natürlich nicht hin, bei Linsen und Süßkartoffeln zum Beispiel, aber, wie gesagt: nach Möglichkeit. Unsere Gerichte sind einfach: fränkische Kartoffelsuppe, Kürbiscremesuppe, Minestrone, Kichererbsencurry… Aber mit viel frischen Zutaten gekocht und sorgfältig abgeschmeckt, immer mit viel Liebe, nie mit Routine. Ich glaube, und die Leute bestätigen uns das auch, das schmeckt man tatsächlich.

In der Regel sind die Suppen außerdem vegan, einfach, damit jeder etwas davon hat und Wienerla gibt‘s dann bisweilen auf Wunsch extra dazu. Und apropos fränkische Esskultur ganz wichtig: Frisches Brot vom Bäcker nicht aus dem Supermarkt! Das ist eigentlich das Wichtigste.

Was ist euer persönliches Lieblingsessen aus Franken? (Suppen ausgenommen)

Andreas: An Mamas Sauerbraten mit Blaukraut und Klös kommt nix ran.

Stephan: Forelle blau mit Kartoffelsalat.

Euer Geheimtipp für das perfekte Rezept?

Leider haben wir gar keine festgeschriebenen Rezepte und schon gar nicht für haushaltsübliche Mengen. Aber ich verrate gern, was in unserem Klassiker, dem Linseneintopf drinsteckt. Und zwar nehmen wir statt braunen (Teller-) rote Linsen, die sehen schöner aus, behalten länger die Form und schmecken auch etwas anders. Außerdem: Zwiebeln, Lauch, Kartoffeln, Karotten und Staudensellerie. Die bevorzugen wir gegenüber der Knollensellerie, weil sie viel mehr Aroma hat.

Gewürzt wird das ganze mit Brühe, Majoran, Chili, Curry, Pfeffer und Kreuzkümmel. Zum Schluss (!) mit Salz und Branntweinessig abschmecken.

Wo trifft man SuppKultur?

Wie erreicht man SuppKultur?

Zunächst beim Nachteulenflohmarkt am 29.11. im Z-Bau Nürnberg, da stehen wir mit unserem Wagen.

Uns erreicht man superschnell über Social Media:

Auf Facebook unter facebook.com/suppkultur.nbg – Hier kriegt man auch immer sofort mit, wenn wir eine Veranstaltung haben oder mit dem Wagen irgendwo stehen.

Und auch bei Instagram: suppkultur_nbg

Wir danken Andreas und Stephan und wünschen weiterhin viel Erfolg! ??

Wenn auch ihr euer fränkisches Food-Projekt vorstellen wollt, dann schreibt uns gerne eine Mail oder über unser Kontaktformular. Wir freuen uns auf eure Nachricht.