Die 70er Jahre waren geprägt vom Vietnamkrieg, Terror bei den Olympischen Spielen und der RAF und der Ölkrise. Doch auch beim Thema Essen war in diesem Jahrzehnt einiges los. Begebt euch zusammen mit uns auf eine kulinarische Zeitreise in die 1970er Jahre und findet heraus, was in mit bunten Blumentapeten verzierten Esszimmern verspeist wurde.

Die Trends der 70er Jahre

Modisch waren in den 70er Jahren fließende, lange Röcke, Schlaghosen und Tunikas angesagt. Der Hippie-Trend war immer noch beliebt und das weitverbreitete Motto hieß: Flower Power! Doch nicht nur auf der Kleidung waren knallige Blumenmuster angesagt, die bunten Motive fanden sich auch in der Inneneinrichtung wieder. Viele Wohnzimmer dieser Zeit zierten damals eine braun-orange Tapete mit großen, runden Elementen.

Kulinarisch war das Jahrzehnt vor allem durch traditionelle Hausmannskost geprägt. Aber auch Diätrezepte waren extrem beliebt. Gerichte aus dem Ausland wie Pizza, Spaghetti und Quiche erfreuten sich immer größerer Beliebtheit, da Italien seit den 50er Jahren ein beliebtes Reiseziel der Deutschen war. Dort lernten sie Auberginen, Artischocken und Melonen kennen. Auch vollmundiger Rotwein fand dadurch erstmals seinen Weg in deutsche Weingläser.

Fast Food kommt nach Deutschland

1971 kam ein ganz besondere Essens-Kultur nach Deutschland, die das Land bis heute prägt. In diesem Jahr eröffnete der erste Mc Donalds in München. Mit der Zeit verbreitete sich das neue Konzept des Fast Foods in alle Teile Deutschlands, wenn auch zu Beginn vor allem in Großstädten. Dadurch kam immer mehr kalorienreiches Essen in Mode: Die Currywurst und Pommes mit Ketchup landeten immer öfter auf dem Speiseplan. Vor allem junge Menschen fühlten sich durch den Trend aus der USA angesprochen.

Pommes

Außen knusprig, innen weich und mit Ketchup – so haben wir den Fast Food-Klassiker schon in den 70er Jahren kennen gelernt. In diesem Rezept zeigen wir euch, wie ihr zuhause ganz ohne Fritteuse leckere Pommes selber machen könnt.

 

Die Ära des Mettigels

Genau wie der Toast Hawaii wurde auch der Mettigel vom Fernsehkoch Clemens Wilmenrod erfunden. Er ist bis heute ein beliebter Bestandteil von kalten Platten. Ein Mettigel besteht aus Mett mit Zwiebel-Garnierung in der Form eines Igels. Doch nicht nur Mett wurde in die Form eines Igels gepresst. Auch eine Variante mit Käse fand in den 70er Jahren Einzug auf deutsche Buffets. In dieser vegetarischen Version werden Holzspieße mit Weintrauben und Käsestücke beladen und auf eine runde Form gespickt. Aber auch Obst wie Erdbeeren, Himbeeren oder Heidelbeeren sind beliebte Zutaten für die Stacheln des Käseigels.  

Apfel-Mettwurst

Ob in Form eines Igels, oder einfach auf ein fränkisches Bauernbrot geschmiert – Mettwurst schmeckt immer. Mit diesem Thermomix-Rezept könnt ihr nicht nur selber Mettwurst herstellen, sondern dieser gleichzeitig noch das gewisse Etwas verleihen! Probiert unser Rezept für eine leckere Apfel-Mettwurst aus dem Thermomix.

Fliegenpilz-Eier

Ebenfalls für kalte Platten beliebt waren Eier, die zusammen mit kleinen Tomaten, Mayonnaise und etwas Schnittlauch die Form von Fliegenpilzen bekamen. Diese waren zur damaligen Zeit nicht nur ein einmaliger Party-Gag, sondern fest auf dem Speiseplan vieler Buffets integriert.

5 Essens-Fakten aus den 70er Jahren

1970 kostete ein Maß Bier auf dem Oktoberfest zwei Mark vierzig

1971 gab es die erste Tiefkühlpizza zu kaufen

1971 wurden auf der Nahrungsmittelausstellung erstmals Kiwis, Kumquats, Papayas und Mangos vorgestellt

1972 gab es in ganz Deutschland fünf Bio-Läden

1978 tauschen sich Helmut Schmidt und Erich Honecker über die Essgewohnheiten in West- und Ostdeutschland aus. Schmidt sagte damals: „Die sollen lieber Margarine essen, da werden sie nicht so fett davon.“

Falscher Hase mit Ei

Dieses kultige Gericht schreit förmlich nach den 70ern und hat damals eine ganze Generation großgezogen. Es war das Highlight vieler Familien am Wochenende und zierte nicht selten allseits beliebten Partybuffets. Obwohl das Rezept ursprünglich aus der Nachkriegszeit kommt, war es auch in den 70ern noch allseits beliebt. Den Namen hat der Hackbraten übrigens daher, dass in der Zeit nach dem Krieg nur wenige Familie einen echten Hasen für den Sonntagsbraten auftreiben konnten. Deswegen verwendete man lieber Hackfleisch, welches anschließend so eingeritzt wurde, dass es dem Fell eines Hasens täuschend ähnlich war.

Die beliebtesten Kuchen der 70er Jahren

Obwohl man in diesem Jahrzehnt viel auf Diätspeisen setzte, kam man an dem obligatorischen Kuchen zum Sonntagskaffee kaum vorbei. Besonders beliebt waren diese beiden farbenfrohen Rezepte, die bis heute beliebte Kuchenklassiker sind. 

Regenbogen-Kuchen

Dieser Regenbogen-Kuchen, in den 70er Jahren auch als Papageien-Kuchen bekannt, ist ein beliebtes Rezept aus dem vergangenen Jahrzehnt. Meist wurde er als Blechkuchen serviert und ist heute wie damals vor allem bei Kindern beliebt. Doch auch unter den Erwachsenen der 70er Jahre war er der absolute Renner.

Karottenkuchen

Da die 70er Jahre ein sehr gesundheitsbewusstes Jahr waren, versuchte man auch bei Kuchen und Desserts so viele wertvolle Inhaltsstoffe unterzubringen wie möglich. So hat sich der Karottenkuchen in Deutschland etabliert. Zwar enthält dieser immer noch jede Menge Zucker und eine fettige Frischkäseglasur, allerdings erweckt er zumindest äußerlich den Anschein, etwas gesünder als seine schokoladigen Kollegen zu sein.

An welche typischen Rezepte aus den 70er Jahren erinnert ihr euch noch? Hinterlasst uns dazu gerne einen Kommentar, damit wir unsere Sammlung erweitern können.