AutorGraui
BewertungSchwierigkeitAnfänger

Linsen mit Mehlspatzen sind ein traditioneller Klassiker der fränkischen Küchen - herzhaft und köstlich! Die Spezialität vereint hausgemachte Mehlklößchen mit zart gekochten Linsen und wird in Franken oft an fleischlosen Tagen, wie dem Karfreitag, serviert. In manchen Haushalten wird aber beispielsweise Rauchfleisch oder Wiener dazu gereicht.

Menge1 Portion
Arbeitszeit1 Std.Koch-/Backzeit2 Std.Gesamtzeit3 Std.
Für die Linsen:
 500 g Tellerlinsen
 1 Stück Lorbeerblatt
 ½ Zwiebel
 1 Prise Öl
 1 TL Gemüsebrühe-Pulver
 Salz, Pfeffer, Majoran, Thymian, evtl. Bohnenkraut
 ½ EL Weinessig (ich nehm weißen Balsamico)
Für das Einbrenni (Mehlschwitze):
 1 EL Butter
 2 EL Mehl
 ½ TL Zucker
Das Fleisch:
 1,20 kg geräucherten Bauch (pro Person ca. 200 g)
 4 Stück Wacholderbeeren(angedrückt)
 1 Stück Gewürznelke
 ½ TL grober Pfeffer
Für die Mehlklöße (Schboodsn):
 4 Stück Eier (Größe M bis L)
 350 g Mehl
 1 ½ TL Salz
 100 - 200 ml lauwarmes Wasser (Je nach Konsistenz des Teiges)
Räucherbauch:
1

Da der Räucherbauch am längsten braucht, geht's damit los.
Das Fleisch mit heißem Wasser, einer halben Zwiebel in groben Stücken, Wacholderbeeren, Nelke und Pfeffer weich kochen (1 1/4 bis 2 Std., kommt auf das Fleisch an. Wer, wie ich, regelmäßig probiert ob es schon weich ist, muss min. 100g mehr Fleisch einrechnen!).
Das Kochwasser nicht wegschütten, wir brauchen davon etwas zum Abschmecken der Linsen!

Der Linsentopf:
2

Für die Linsen den Rest der Zwiebel kleinhacken und mit einem EL. Öl anschwitzen (nicht bräunen).
Mit Wasser angießen und die gewaschenen Linsen dazugeben. Wasser auffüllen, die Linsen müssen immer bedeckt sein, aber auch nicht zu viel Wasser, sonst schmeckst am Ende daab.
Das Lorbeerblatt und die Kräuter dazugeben, das ganze (ohne Salz!) etwa 45 min. köcheln lassen, bis die Linsen weich sind. Dann mit dem Fleisch-Kochwasser bis ca. 1 cm über die Linsen auffüllen, das Gemüsebrühpulver dazu und aufkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer grob abschmecken (unbedingt VORHER das Fleischwasser rein, das ist ja auch schon salzig).
Anschließend in einer geeigneten Pfanne (z.B. schmiedeeiserne) das Einbrenni (Mehlschwitze) herstellen:
Butter rein, schmelzen lassen, Mehl drauf, verrühren, wenn's anfängt braun zu werden den Zucker rein, und immer wieder die gebräunte Schicht mit einem Pfannenwender (ich empfehle Olivenholz, Plastik mag ich gar net) loskratzen und umrühren. Wenn's zu grieselig wird noch etwas Butter dazu.
Die Pfanne kurz bevor das Einbrenni zu dunkel, und damit bitter, wird, von der Platte nehmen und etwas abkühlen lassen.
Einen bis zwei Schöpfer der Linsenbrühe in die Pfanne, gut verrühren, und die Masse Esslöffelweise in den leicht kochenden Linsentopf geben, jeweils immer gut verrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Wenn's zu dick wird kann noch Kochbrühe vom Fleisch dazugegeben werden. Aufkochen und mit dem Essig, Salz und Pfeffer fertig abschmecken.

Die Mehlklöße (Schboodsn):
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Für die Schboodsn das Mehl in eine Schüssel seihen, in die Mitte eine Mulde machen, da die Eier, die Milch und 100 ml lauwarmes Wasser rein, und mit einem Holzlöffel schlagen, bis die Masse (oder die Hand 🙂) Blasen schlägt.
Sollte der Teig zu dick sein, mit lauwarmen Wasser nachhelfen.
Den Teig abgedeckt mindestens 30 min. ruhen lassen, dann nochmal kurz durchschlagen.
Wasser in einem größeren Topf zum Kochen bringen, gut salzen, und mit einem Löffel die Spatzen vom Teig abstechen und ins kochende Wasser gleiten lassen (Löffel nach jedem Schboods in Wasser tauchen). Ab und zu den Topf ruckeln, damit die Schboodsn nicht anpappen. Normal heißt es dass die Schboodsn fertig sind wenn sie hochsteigen, aber ich finde sie besser wenn sie 15 min. gekocht haben. Dabei aufpassen, das schäumt!
Wenn die Schboodsn fertig sind, mit dem Schaumlöffel in eine Schüssel geben, und mit den Linsen und dem aufgeschnittenen Fleisch servieren.
Da könnt ich mich neilegn!

Linsen und Mehlklöße (Linsn und Schboodsn)