„Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir“ – vielen von euch kommt dieser Ausschnitt aus dem bekannten Martinslied sicherlich bekannt vor. Falls nicht, gibt es am 11. November wieder die Chance Kinder, die mit bunten Laternen durch die Straßen ziehen und dieses Lied singen, zu sehen. Doch woher kommt eigentlich die Tradition des Laternenumzugs? Und was genau feiern wir am Martinstag? Die Antworten auf diese Fragen sowie viele weitere Informationen möchten wir euch im folgenden Artikel beantworten.

Die Legende vom Heiligen Martin

In Erzählungen ist Martin ein junger Soldat, der in einer kalten Winternach auf einen frierenden Bettler trifft. Martin, der Mitleid mit dem Mann hat, möchte diesen gerne helfen, trägt aber außer seinem Mantel und seinen Waffen nichts bei sich. Aus diesem Grund entschließt sich Martin seinen Mantel mit dem Schwert in zwei Teile zu schneiden und eine Hälfte dem Bettler zu schenken. In der Nacht erscheint ihn daraufhin Jesus im Traum und gibt sich als ebendieser Bettler zu erkennen.

Doch Sankt Martin ist nicht nur eine Figur aus Legenden. Im Jahr 316/317 wird Martin von Tours im heutigen Ungarn geboren. In jungen Jahren tritt er dem Militär bei und lässt sich während seiner Zeit als Soldat taufen. Nach seinem Militärdienst lebt Martin als asketischer Mönch und wird später sogar zum Bischof geweiht. Nach seinem Tod wird er am 11. November 397 in Tours beigesetzt und bis heute feiern die Menschen an diesem Datum den Martinstag.

Das steckt hinter den bekanntesten Martinstraditionen

Der Laternenumzug

Die bekannteste Tradition am 11. November ist der Laternenumzug. Zu diesem Anlass treffen sich Kinder mit selbstgebastelten Laternen und ziehen singend durch die Straßen. Als Grundlage für diesen Brauch dient die Lichterprozession, die den Leichnam Martins bei seiner Überführung nach Tours begleitet hat.

Die Martinsgans

Die Erklärung ist in diesem Fall eine weitere Legende aus dem Leben des Heiligen Martins. Aufgrund seiner Bescheidenheit hält Martin sich nicht gut genug, um zum Bischof geweiht zu werden und versteckt sich deshalb im Gänsestall. Das laute Geschnatter der Gänse verrät ihn jedoch, er wird entdeckt und Martin wird schlussendlich doch Bischof. Zudem waren Bauern
verpflichtet, am 11. November eine Abgabe an ihren Pachtherren abliefern. Dabei handelt es sich häufig um Naturalien, wie zum Beispiel Gänse.

Das Martinsfeuer

Zum Winteranfang sollen schon die Germanen große Feuer veranstaltet haben. Auch viele Bauern nutzten ihre abgeernteten Felder, um mit leuchtenden Feuern ihre Ernte zu feiern. Eine Kombination dieser Bräuche dient daher als Grundlage für das Martinsfeuer. Das hell lodernde Feuer stellt für die heutigen Christen ein Symbol für die guten Taten und den Glauben des Heiligen Martins dar.

 

Rezepte für den Martinstag

Neben all den Bräuchen am Martinstag darf auch traditionelles Essen nicht fehlen. Wir haben für euch daher die wichtigsten Rezepte gesammelt. Im Vordergrund steht dabei natürlich die Gans – klassisch als Braten, aber auch in süßer Form.