Anzeige

anaumenko – stock.adobe.com

Der Übergang zwischen Sommer und Herbst beschert uns nicht nur abwechslungsreiches Wetter zwischen Sonnenschein und Regenguss, sondern auch viele kulinarische Spezialitäten. Aus fruchtig-frischen Alleskönnern wie Holunder und Fichtenspitzen lassen sich zum Beispiel Säfte, Sirups und Gelees zaubern. Auch die ersten bunten Kürbisse kann man schon bald auf den Feldern und in Gärten entdecken. Der herbstliche Klassiker lässt sich zu deftigen Produkten von Ölen bis hin zu Kürbiskern-Snacks verarbeiten, schmeckt aber auch als Marmelade.

Kürbis, Fichte und Holunder fühlen sich wohl in Bayern

Beim Kürbisanbau gilt Bayern als größtes Anbaugebiet in Deutschland: Im Jahr 2018 bauten 344 Betriebe auf 983 Hektar ihre Zier- und Speisekürbisse sowie Ölkürbisse an. Die enorme Vielfalt an Kürbissen wird anhand ihrer Nutzung unterschieden: Zierkürbisse sind besonders reich an dem giftigen Bitterstoff Cucurbitacin und dienen daher ausschließlich der Dekoration. Speisekürbisse enthalten den Bitterstoff nicht und werden deshalb zum Kochen und Backen verwendet. Ölkürbisse haben ölhaltige Kerne, aus denen das Kürbiskernöl gewonnen wird. Aber auch Holunder und Fichte sind typisch für Franken und die Oberpfalz. Viele Bauern und Bäuerinnen bauen aufgrund der vorhandenen Nachfrage bei Verbraucher*innen wieder selbst Holunder an. Und die Fichte gilt sogar als wichtigste Baumart in Bayern.

Deftige und süße Spezialitäten aus der Region

Die Leckereien, die aus Kürbis, Holunder und Fichtenspitzen gewonnen werden können, sind vielfältig. Viele der teilweise einzigartigen Produkte kann man nur bei den Erzeuger*innen selbst oder auch in ihren Online-Shops finden. Einfach mal die Augen offenhalten! Wir stellen heute zusammen mit “Original Regional aus der Metropolregion Nürnberg” ausgewählte Produkte vor. Einige davon findet ihr auch auf der Kulinarischen Landkarte:

Kürbiskern-Knusperstückchen

Kürbiskerne auf dem Salat oder im Brot kennen wir alle. Doch Kürbiskerne als Snack am Abend auf der Couch? Das ist neu! Die kleinen Kerne werden dazu in liebevoller Handarbeit in einer Panade gebacken und anschließend mit Kräutern in verschiedenen Geschmacksrichtungen gewürzt. So kann man aus Sorten wie Knoblauch, Chili, Curry, Tomate-Rosmarin oder Hanf-Kräuter der Provence seinen Favoriten auswählen. Die Knusperstückchen sind nicht nur lecker, sondern auch voller Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe.

Kürbiskernsalz

Auch das Kürbiskernsalz bringt Abwechslung in den Speiseplan. Dabei wird das Salz mit verarbeiteten, gemahlenen und entölten Kürbiskernen angereichert. Die Kürbiskerne, die dafür verwendet werden, entstehen während des Pressens von Kürbiskernen zu Öl. Dadurch ist dieses Produkt auch noch richtig nachhaltig, denn der Kern kann so komplett verwertet werden. Das Kürbiskernsalz wird in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Bratkartoffel, Chili, Knoblauch oder Tomate angeboten. Dadurch kann man es zum Verfeinern verschiedenster Gerichte verwenden. Besonders gut passt es natürlich zu Kürbisgerichten sowie zu Suppen, Quiches und vielem mehr.

Holundersirup

Sowohl Holunderblüten als auch die -beeren lassen sich hervorragend verarbeiten. Ein echter Klassiker ist der Holundersirup, der besonders wegen seiner Vielfältigkeit beliebt ist. Man kann ihn mit Wasser als erfrischende Schorle genießen, er schmeckt aber auch in Proseccos als süßer Aperitif oder als Beigabe zu Desserts. Aufgrund des hohen Zuckergehalts ist der Holundersirup sehr lange haltbar und kann, richtig gelagert, bis zum nächsten Sommer aufgehoben werden.

Holundersaft

Die Holunderbeere hat im September ihre Hochsaison. Bei der kleinen Frucht handelt es sich um eine richtige Vitaminbombe, denn sie ist reich an Kalium sowie Vitamin A, B und C. Allerdings sollte man die Früchte nicht im rohen Zustand verspeisen, da sie dann leicht giftig sind. Das schwache Gift zersetzt sich jedoch beim Erhitzen, weswegen sich Holunderbeeren hervorragend eignen, um sie zu gesunden Säften zu verarbeiten. Holundersaft kann zum Beispiel bei Erkältungskrankheiten und insbesondere bei Fieber wegen seiner enthaltenen Antioxidantien eingesetzt werden.

Holunderblüten-Zucker

Holunder mal ganz anders – nämlich als Zucker. Für diese Variation werden getrocknete Holunderblüten aus der Region mit Zucker vermischt, wodurch dieser eine ganz neue, fruchtige Geschmackskomponente erhält. Die süße Komposition schmeckt besonders gut in und auf Nachspeisen, entfaltet seine wohltuenden Kräfte aber auch im Tee.

Fichtenspitzensirup

Alt und bewährt: Die Kraft der heimischen Fichte als Mittel fürs Wohlbefinden. Aus den Trieben der Fichte kann köstlicher Sirup gewonnen werden, der nicht nur gut schmeckt, sondern wegen seiner ätherischen Öle und Harze auch als Hausmittel gegen Erkältungen und Halsschmerzen eingesetzt wird. Verdünnt in Tee und Milch oder als Zusatz im Müsli schmeckt er besonders gut. Bei akuten Halsschmerzen oder Hustenreiz kann man zur Linderung aber auch einen Teelöffel pur einnehmen.

Fichtenspitzenhonig und -gelee

Aus Fichtenspitzen können leckere Brotaufstriche hergestellt werden. Ähnlich zum Sirup wird aus den Trieben Fichtenspitzenhonig gewonnen. Der Name “Honig” kann etwas irreführend sein, denn eigentlich handelt es sich dabei um eine eingekochte Version des Zuckersirups, der mit wässrigen Auszügen der Fichtenspitzen aromatisiert wird. Allerdings ähnelt er in Farbe und Konsistenz dem echten Honig. Aus den Spitzen kann außerdem leckeres Gelee gewonnen werden, das auf dem Frühstücksbrötchen eine echte Abwechslung ist. Die leckere Alternative wird aus Fichtenspitzensaft und Gelierzucker hergestellt.

Schon gewusst?

  • Ausflüge ins Kürbisdorf – Vor allem die Gemeinde Altendorf bei Bamberg ist für ihren Kürbisanbau bekannt und hat sich damit sogar den Namen „fränkisches Kürbisdorf“ erworben. Im Herbst wird das ganze Dorf mit den geernteten Kürbisgewächsen geschmückt und lädt Gäste zum Besuch und Kauf ein. Den Höhepunkt erreicht die Kürbissaison am ersten Sonntag im Oktober, wenn das traditionelle Kürbisfest veranstaltet wird. Einheimische und Besucher kommen zusammen, bewundern die größten Exemplare und genießen verschiedene Kürbisspezialitäten bei Musik und guter Laune.
  • Rekord-Kürbis kommt aus Bayern – Zwar kommt der schwerste Kürbis Deutschlands nicht aus dem „Kürbisdorf“ Altendorf, aber immerhin aus Bayern! Seit 2018 hält nämlich ein Kürbis aus dem Landkreis Freyung-Grafenau den Rekord für den schwersten Kürbis Deutschlands. Der Riesen-Kürbis eines Hobby-Gärtners brachte damals stolze 916,5 Kilogramm auf die Waage und ist seitdem ungeschlagen.
  • Vorsicht bei der Ernte von Fichtenspitzen In öffentlichen Grünanlagen und bei Forstwirten ist das Pflücken der Knospen oft nicht gern gesehen, da junge Fichten in ihrem Wachstum gestört werden können. Daher sollte das Sammeln nur mit Erlaubnis oder im eigenen Garten geschehen. Zum Verzehr eignen sich lediglich die frischen, weichen, hellgrünen Spitzen am Ende der Zweige, die noch nicht aufgegangen sind. Vorsicht: Einige Nadelbäume wie die Eibe sehen der Fichte ähnlich, sind jedoch giftig. Vor dem Verzehr sollte die Baumart deshalb eindeutig bestimmt werden.
  • Mystische Holunder-Pflanze – Es kursieren zahlreiche Mythen um den schwarzen Holunder, auch „sambucus nigra“ genannt. Es wird zum Beispiel berichtet, er sei der Lieblingsbaum der germanischen Göttin Holla gewesen. Der Göttin hat die vielseitige Pflanze auch ihren Namen zu verdanken, bzw. dem althochdeutschen Wort Holuntar, wobei „Holun“ für heilig und „tar“ für Baum oder Strauch steht. Außerdem war Holla den Gebrüdern Grimm Vorbild für ihre Märchenfigur „Frau Holle“.

Regionaler Genuss ist jetzt ganz einfach

Der Weg zu regionalen Spezialitäten ist ganz einfach. Hole dir einfach die kostenlose RegioApp. Dort findest du über 1000 Direktvermarkter*innen der Regionalkampagne “Original Regional aus der Metropolregion Nürnberg“. Die RegioApp hilft dir bei der Suche nach Anbieter*innen in deiner Umgebung. Mithilfe der Stichwort-Suche und der Angabe deines Standortes kannst du gezielt nach dem gewünschten Produkt suchen. Gelistet werden Erzeuger*innen, Verkaufsstellen bzw. Märkte in der Nähe sowie deren Öffnungszeiten und Informationen zu Produkten und Sortiment. Du bekommst alles auf einen Blick. Besondere Spezialitäten, die von einer Jury ausgewählt wurden, findest du außerdem auf der Kulinarischen Landkarte.

© Mirjam Kocher

© Original Regional aus der Metropolregion Nürnberg